Prinz aller Prinzen
Die Schriftgelehrten, Pharisäer und Gesetzeslehrer der Endzeit haben den Sinn und die Tragweite der Prophezeiung Jesu nicht verstanden, in der er voraussagt, dass wir (oder zumindest einer von uns) dieselben Werke wie er tun und sogar noch größere tun werden (siehe Johannes 14,12). Sie haben beschlossen, diese absolut schockierende und zugleich grundlegend wichtige Vorhersage für die Endzeit völlig zu ignorieren.
Genauso wenig haben sie die andere Prophezeiung von Jesus verstanden, geschweige denn akzeptiert, die er dem Apostel Johannes mitteilte: Derjenige, der überwindet, wird auf seinem Thron sitzen, so wie auch er überwunden hat und auf dem Thron Gottes, des Vaters, sitzt (siehe Offenbarung 3,21).
Es wird also ein Geschöpf geben, das größere Werke vollbringt als Jesus, aber das ist noch nicht alles: Gerade durch solche großen Werke wird dieses Geschöpf das Böse besiegen, und dieser Sieg wird es ihm ermöglichen, sich auf den Thron des Gottessohnes Jesus zu setzen, der dank seines Sieges auch schon seinen Platz auf dem Thron des Vaters eingenommen haben wird. All das ist, gelinde gesagt, umwerfend! Ich kann es kaum glauben, aber es steht da so geschrieben … es steht da wirklich schwarz auf weiß und mein Polarstern gibt es genau so weiter, um Missverständnisse zu vermeiden.
Diese apokalyptische Prophezeiung spricht also von zwei „Aufstiegen“ zweier „Zwillings-Helden“ des Glaubens: Der eine wird von einem bloßen sterblichen Wesen zu einem Prinz aller Prinzen, der andere von einem Prinz aller Prinzen (siehe Daniel 8,25) zum König des Universums zusammen mit dem allmächtigen Schöpfergott.
Und wer, wenn nicht der alte Lichtüberbringer (alias Luzifer), der im Himmel gleich hinter dem Friedensfürsten Jesus (alias Michael) den zweiten Platz in den Engelscharen einnahm, war seit seiner Erschaffung dafür vorgesehen, solch ein immenses Prestige zu erhalten? Weil dieses Wesen nun aber seinen Platz, seine Ehre und all seine Titel verloren hat, wer außer seinem Nachfolger (auch bekannt als Luzifer 2.0) wird folglich als Sieger über den Fürsten der Matrix und all seine Heerscharen böser Engel den Thron Gottes, des Sohnes, Jesus, einnehmen und damit die Aufgaben und Ehren erhalten, die bis zu diesem Zeitpunkt Jesus (auch bekannt als Michael) vorbehalten waren?
Das Menschengeschlecht wird in kürzester Zeit einen zweifachen Aufstieg erleben: von einem gefallenen, kranken und sterblichen Geschöpf zu einem Lichtüberbringer (siehe Matthäus 5,14) und später zu einem Prinz aller Prinzen, der auf dem ursprünglichen Thron des Gottessohnes Jesus sitzt. Ein ebenso blitzschneller und schwindelerregender wie unerwarteter und überraschender Aufstieg.
Aber welches der Menschenkinder wird die Demut Jesu mit ganzer Kraft verinnerlicht haben und stattdessen den rebellischen Geist der reinen Selbsterhöhung verleugnen, den es bei seiner Geburt in dieser gefallenen Welt geerbt hat? Wer unter den Menschen ist Jesus gleich und somit dem Vater im Himmel gleich?
Nur wer durch seine tiefe Demut Gnade vor dem Schöpfergott gefunden hat, wird auf dem Platz Michaels sitzen können (dieser Name bedeutet „Wer ist Gott gleich?“) und tatsächlich der Prinz aller Prinzen in alle Ewigkeit werden.