RÜCKKEHR AUS DER UNTERWELT

Der Sieg war sicher, er wurde sogar archiviert.

 

Der Prinz schickte sich an, ihm den Rücken zuzukehren, in der Gewissheit, dass er ihn nie wieder sehen würde.

Der Nahkampf hatte ohne jegliche Regeln oder Einschränkungen seinerseits stattgefunden, und das Ergebnis schien ihm Recht zu geben. Sein furchterregender und geschätzter (wenn auch den meisten unbekannter) Widersacher krümmte sich vor Schmerzen, die ihm von demjenigen, der an seine Stelle treten sollte, heimtückisch zugefügt worden waren.

An seine Stelle? Dieses armselige menschliche Wesen? Einfach so, irgendjemand, der noch nicht einmal etwas Besonderes ist? Was hatte der Schöpfer bloß in ihm gesehen? Eine völlige und absolute Banalität im Vergleich zu ihm, dem am meisten erleuchteten und majestätischen Wesen das jemals erschaffen worden war.

Doch um einen solchen Niemand im Nahkampf zu überwältigen, hatte er zu niederträchtigen Schlägen unter der Gürtellinie greifen müssen und damit seine schamlose und feige Illoyalität offenbart.

Was ist los? Der Großmeister, der im Kampf gegen einen Menschen solche Mühe hatte, dass er seine ganze Kraft, seine mehr als tausendjährige Erfahrung und seine ganze heimtückische Hinterlist einsetzen musste, um einen Fall zu lösen, der auf den ersten Blick eine triviale Herausforderung zu sein schien, sich aber Tag für Tag als zermürbender erwies und ihn immer mehr auslaugte, bis zu dem Punkt, an dem er noch schneller zu altern schien als die Menschen?

Das alles hat sich natürlich in der Unterwelt in Windeseile herumgesprochen. Und das ganze Heer der Dämonen und Teufel, die ihm blind ergeben waren, versammelte sich um die beiden, die gegeneinander antraten. Der eine mit einer wahrhaft entwaffnenden Transparenz und Korrektheit (die an Naivität grenzte), während ihr Oberbefehlshaber, der immer mehr ins Trudeln geriet, alle (erlaubten und unerlaubten) Mittel einsetzte, um einen Gegner loszuwerden, den er für lächerlich, ja sogar für nicht existent gehalten hatte, der nun aber seinerseits ihn, den Obersten, lächerlich machte.

Ein tollpatschiger und sterblicher Zwerg, der ihn verspottete … er war einfach zu rein für seine Gefolgsleute.

Nicht einmal die letzten unreinen Geister und abscheulichen Vögel fehlten. Sie waren alle da und starrten auf die unglaubliche, alptraumhafte Szene … eine nicht enden wollende Quälerei.

Wie jetzt? Sie, die Meister der Quälereien, fallen nun der dunkelsten und schwärzesten Pein zum Opfer? Die Verzweiflung stand nicht nur ihrem Champion ins Gesicht geschrieben, sondern mittlerweile auch ihnen.

War dies das Ende, das seit Jahrtausenden durch biblische Prophezeiungen angekündigt worden war? Die Luft war wie elektrisiert.

Der Prinz zog in seinem letzten verzweifelten Versuch seinen Gegner mit sich in die Unterwelt. Eine Umgebung, die so feindselig ist, dass sie jedem Menschen den Atem rauben würde, hätte ihm den Vorteil verschaffen sollen, den er suchte, um den Herausforderer zurückzudrängen.

Die Unterwelt verschlang daher beide wie ein Schwarzes Loch. Nichts war mehr zu sehen oder zu hören.

Das gesamte Heer der Geister und Dämonen hielt den Atem an und wartete (immer noch überzeugt) darauf, dass ihr Anführer in Kürze als Sieger wieder auf der Bildfläche erscheinen würde.

Doch das Gesicht, das aus diesem schwarzen Loch namens Unterwelt auftauchte, ließ ihnen das Blut in den Adern gefrieren: Es war jener verfluchte Mensch, der, um aus der Tiefe zurückzukehren, in der er eingesperrt, angekettet und zu Tode gefoltert worden war, mit bloßen Händen die dicken und starken verzinkten Stahlketten zerbrochen hatte, dann die Türen und die beiden Pfosten des Haupttors der Unterwelt ergriff, sie zusammen mit dem Riegel aus den Angeln hob, sie auf seine Schultern legte und nach oben trug.

Keiner war jemals aus der Unterwelt zurückgekehrt, absolut niemand. Also war es doch möglich!

Und wie viele Menschen werden nun, da das Tor zur Unterwelt aufgebrochen ist, befreit werden, indem sie seinem kraftvollen und inspirierenden Beispiel folgen?